VfK Nordbögge 1931 e.V.
Sportplatz an der Feuerwache

Die erste Mannschaft

Um 1930 war die wirtschaftliche Situation in Deutschland alles andere als rosig. Arbeitslosigkeit und andere üble Begleiterscheinungen waren an der Tagesordnung. Um diese Zeit ruhte auch das sportliche Vereinsleben im Turnverein "Grüne Eiche" Nordbögge, der das Geräteturnen pflegte. Sportbegeisterte Männer jedoch, die auch Rasensport betreiben wollten, fanden sich nicht damit ab, daß es in Nordbögge keinen Sportverein und keinen Sportplatz gab. Auf Initiative des Sportskameraden Wilhelm Kerssenbrock, wurde die Gründerversammlung einberufen.

Am 14.4.1931 wurde der "Verein für Körperpflege 1931" aus der Taufe gehoben. Der Verein trat der damaligen Dachorganisation "Deutsche Turnerschaft" bei. Als Erbe erhielt der VfK vom Turnverein "Grüne Eiche" 150 Reichsmark.

Nun galt es, ein Gelände für eine Sportplatz zu beschaffen und diesbezüglich mit dem Gemeinderat in Verbindung zu treten. Am 22.8.1931 wurde ein "Ausschuß für Platzangelegenheiten" gewählt. Als Sportplatz hergerichtet wurde zunächst das dem Vereinswirt Gustav Vockelmann gehörende Gelände östlich der Hammer Straße, nördlich der Bönener Straße.

Nun wurde der Spielbetrieb im Fußball und Handball aufgenommen und mit wechselnden Erfolgen bis zum 2. Weltkrieg aufrecht erhalten. Ein neuer Sportplatz war inzwischen auf dem ebenfalls dem Vereinswirt Gustav Vockelmann gehörendem Gelände an der Hammer Straße, gegenüber den Besitzungen Meininghaus und Hanebeck, erstellt worden.

Das ebenfalls nach der Gründung begonnene bzw. wiederaufgenommene Geräteturnen fand regen Zuspruch. Zur damaligen Zeit waren im VfK die Handballer und Fußballer fast ausschließlich gleichzeitig Turner.

Der Verein zählte 1932 63 Mitglieder, davon 12 Jugendliche. Ein Jahr später war die Mitgliederzahl auf 70 angewachsen. 1934 sank diese Zahl auf 30.

Der 2. Weltkrieg setzte auch dem VfK Nordbögge arg zu. Viele Sportkameraden hatten an der Front ihr Leben lassen müssen oder waren vermißt. Das Vereinsleben ruhte. Doch 1947 regten sich wieder beherzte Männer, die größtenteils schon tragende Säulen des Vereinsgefüges waren, um den Sportbetrieb wieder aufzunehmen. Zu diesen Männern gesellte sich die heranwachsende Jugend. Zunächst wurde wieder geturnt. Die Geräte wurden teilweise von der Zeche Königsborn beschafft. Aus der Zeit des Wiederauflebens des VfK und den damaligen Schwierigkeiten mag der Bericht einer lokalen Tageszeitung berichten:

"Kleiner Verein mit großen Sorgen: VfK baut neuen Sportplatz – Unterstützung durch die Gemeindeverwaltung."

Die Vereinsmitglieder des VfK Nordbögge schienen fast zu verzweifeln, als sie vom Kreissportwart Unna die Nachricht erhielten, daß sie ihren bisherigen Sportplatz nicht mehr für die Austragung von Fußballspielen benutzen dürfen. Dieser Bescheid wurde damit begründet, daß der Platz unmittelbar an der Hauptstraße Pelkum-Unna liege und daß evtl. auf die Fahrbahn fallende Bälle den Verkehr gefährden könnten. Von allen Mitgliedern wurde dieser Grund wohl anerkannt, aber trotzdem konnten sie sich schlecht von ihrem alten Rasen trennen. Guter Rat war jetzt teuer; den Kopf ließen sie aber nicht hängen. Sie traten an die Gemeindeverwaltung heran und baten um Unterstützung. Nicht allzu lange dauerte es auch und schon hatten sie Verhandlungen mit einigen Bauern zur Pachtung eines geeigneten Grundstückes aufgenommen. Schließlich gelang es ihnen dann, zwei hinter der Gemeindeschule in Nordbögge liegende Weiden der Bauern Milk und Büscher auf zehn Jahre zu pachten. Nur ein Fußballspieler wird die Freude der Vereinsmitglieder ermessen können. Die sofort aufgenommenen Arbeiten schreiten schnell voran. Zaunpfähle sind schon in die Erde geschlagen und noch diese Woche soll der Draht gespannt werden. Dann werden die Kanalisationsarbeiten in Angriff genommen und der Platz kann planiert werden. Ganz besonders sei aber auch auf die Unterstützung der Gemeindeverwaltung hingewiesen, die dem Verein 500,- DM zur Verfügung gestellt hat.

Hier und in den Jahren danach sind von Mitgliedern etliche Stunden in Eigenhilfe zur Errichtung und Verbesserung des Sportplatzes geleistet worden.

1950/51 hatte der VfK nach Erstellung des Sportplatzes schnell wieder eine Fußballmannschaft, zu der bald eine zweite Mannschaft und Jugendmannschaften kamen. Das Interesse am Geräteturnen ließ in Nordbögge nach. Da auch die Geräte veraltet waren, wurde der Turnbetrieb eingestellt. Die junge, dem VfK angeschlossene Tischtennisabteilung beschloß ihre Selbständigkeit und gründete den Tischtennisverein "Rot-Weiß Nordbögge".

Im Jahr 1950 zählte der VfK Nordbögge 95 Mitglieder, darunter 15 Jugendliche und 50 passive Mitglieder. Nach der Abtrennung der Tischtennisabteilung sank die Mitgliederzahl 1951 auf 50 (inkl. 15 Jugendliche und 10 Passive). Danach entwickelten sich die Mitgliederzahlen kontinuierlich nach oben (1952: 68, 1953: 96). Mit Wirkung zum 1.1.1951 gehörte der Verein dem Fußballverband Westfalen e.V. an. Eine Eintragung des VfK in das Vereinsregister Unna erfolgte im Jahre 1973.

1951/52 spielte der VfK Nordbögge in der 2. Kreisklasse. Gegner damals waren: Colonie Königsborn, VfL Kamen, Westfalia Kamen, Frömern, Langschede, BV Heeren, Massen, HSV Holzwickede, Kaiserau, Westfalia Holzwickede, Overberge und Unna 08.

Die Spiele wurden so angesetzt,, daß auch die Reservemannschaften spielen konnten wo die 1. Mannschaft spielte. Nur so war es möglich, alle Mannschaften spielerisch zu beschäftigen.

Der Eintrittspreis für Zuschauer lag bei 0,50 DM für Erwachsene und 0,20 DM für Jugendliche.

1. Mannschaft 1952 1. Mannschaft 1952


1953 konnte der Aufstieg in die 1. Kreisklasse gefeiert werden. Einige Jahre wurde dann in der 1. Kreisklasse mit wechselndem Erfolg gespielt. Die Saison 1959/60 war dann die schwerste für den VfK.



1. Mannschaft 1954 1. Mannschaft 1954


Man konnte dem Abstieg in die 2. Kreisklasse nicht entgehen. Doch die Spieler bewiesen Kameradschaft und Vereinstreue; die Mannschaft blieb zusammen und schaffte bereits in der Saison 1960/61 den direkten Wiederaufstieg.




1. Mannschaft 1981 1. Mannschaft 1981



Seitdem spielte sie in mittlerweile 40 Jahren eine gute Rolle in der Kreisliga A (früher 1. Kreisklasse ) Zu einem Bezirksligaaufstieg reichte es jedoch nie, obwohl die Voraussetzungen einige Male mehr als gut waren. In den Spieljahren 1978/79 und 1979/80 errang man jeweils die Vizemeisterschaft.

2001 war es dann soweit: Nach einem spannenden Abstiegskampf erreichte der VfK noch die Relegationsspiele gegen VfL Mark (0:2) und Germania Hamm (1:1). Das Abstiegsspiel gegen den SV Bausenhagen wurde allerdings mit 3:5 verloren, so daß man in der Saison 2001/2002 in der Kreisliga B spielt.

Nachdem in den letzten Jahren der Aufstieg immer mehr oder weniger knapp verpasst wurde, gelang der ersten Mannschaft in der Saison 2011/2012 unter dem Spielertrainer Dennis Juraschuk eine historische Saison. Schon 6 Spieltage vor Schluß stand der Aufstieg in die Kreisliga A fest.